Tag 16
16. Tag - 12. Februar 2012 / Port Elizabeth - Addo / Schotia

Wir fahren nach einem kurzen Frühstück bereits um 08.15 Uhr los, damit wir rechtzeitig im Addo Elephant Park sind, denn am Nachmittag haben wir auch Programm.

Der Eintritt kostet 300 Rand für beide und nach einem kurzen Stop im Haupthaus beginnen wir mit der Tour im eigenen Fahrzeug. Bald sehen wir auch die ersten Tiere: Mistkäfer, Tausendfüssler (ein Riesen-Exemplar), Impalas, Kudus, Rebock, Elefanten, Reiher, diverse Vögel, Rock Rabbits und Löwen. Wobei die Elefanten und Löwen das Highlight waren.

Wir sind gerade auf dem Weg zum nächsten Gamedrive und sehen am Strassenrand eine Autoschlange stehen. Anscheinend gibt es da was zu sehen also gedulden wir wir uns bis wir an der Reihe sind.

Tatsächlich; zwei Löwen liegen unter einem Baum, direkt neben der Strasse wo alle Autos durchfahren. Wir haben noch ein wenig Zeit und bleiben länger. Die Löwendame steht nach einiger Zeit auf und spaziert seelenruhig auf der geteerten Strasse bergabwärts. Einige Autos folgen ihr. Bereits nach kurzer Zeit wird das Männchen unruhig so ganz ohne Weibchen und läuft hin und her und brüllt. Ganz schön nah an unserem Wagen. Wir schliessen schnell das Fenster. Der Löwe interessiert sich jedoch überhaupt nicht für die Autos, obwohl immer wieder neue hinzukommen oder andere gehen. Mal liegt er auf der Grasfläche, mal läuft er an den Autos vorbei auf der Strasse entlang, immer dem Weibchen hinterher brüllend. Wir können eine Menge Fotos schiessen und freuen uns über das tolle Erlebnis nichtsahnend, dass es noch besser kommt.

Gleich beim Ausgang vom Addo befindet sich das Schotia Game Reserve. Wir warten mit einer Schar anderer Touris auf unseren Guide, Scott. Pünktlich um 15 Uhr schart er seine Gruppe um sich und wir besteigen das Fahrzeug, das uns die nächsten 4 Stunden beherbergt. Wir werden von 2 Engländern und 5 Holländern begleitet.

Von Scott erfahren wir zu Beginn der Tour eine Menge über die hiesigen Pflanzen und Tiere. Scott erklärt uns, dass unter speziellen Bäumen immer ein Bienenhaus steht, weil diese Bäume die bevorzugte Speise von Elefanten sind. So versuchen sie die Bäume vor den Elefanten zu schützen. Auch gibt es einen Baum mit gelben Blüten, der von den Giraffen liebend gerne verspeist wird. Dieser Baum sondert nach einiger Zeit ein bitteres Sekret ab, sodass die Giraffen weiterziehen. Gleichzeitig schickt er mittels Duftstoffen eine Warnung an die anderen Bäume, sodass diese rechtzeitig das bittere Sekret ausstossen können. Wirklich clever.

Auch in diesem Park sehen wir eine Menge Tiere, diesmal auch Giraffen. Nach 2 Stunden gibt es Teepause. Kurz bevor wir wieder losfahren wollen, sichten wir 2 Nashörner beim Schuppen des Farmers. Die grasen dort vor sich hin und werden dann noch vom Besitzer des Farmhauses gefüttert. Scott hat das auch noch nie gesehen. Wieder ein Erlebnis, so nah habe ich noch keine Nashörner gesehen.

Nochmals 2 Stunden später, kurz vor dem Nachtessen, treffen wir auf eine Herde Löwen mit Jungen. Auch diese scheinen keine Angst vor unserem Fahrzeugen zu haben. Sie laufen mal vor, mal neben oder hinter uns und wir folgen ihrer Spur. Die Jungen sind putzig anzusehen, wenn sie spielen. Da möchte man am liebsten eins mitnehmen.

Im Teich nebenan schwimmen 2 Hippos. Fast scheint es so, als ob die Tiere heute bezahlt wurden, um so zahlreich zu erscheinen. Ich habe noch nie so viele Tiere so nah gesehen. Phantastisch.

Da die Sonne untergeht, wird es sehr frisch auf dem Fahrzeug. Da kommt ein Verpflegungshalt gerade recht. Wir kommen in eine offene Lagerstelle mit 2 grossen Feuerstellen. Alle Teilnehmer (rund 100 Personen) versammeln sich um die Feuer und wärmen sich auf. Das Essen schmeckt sehr lecker (Reis, Straussenragout und ein Dessert) und ein Glas Wein kostet sagenhafte 10 Rand (Fr. 1.17).

Weiter gehts, frisch gestärkt und mit einem wärmenden Poncho, ohne den ich aufgeschmissen wäre da meine Zähne nur aufeinander klappern würden. Scott erklärt uns den Sternenhimmel. Wir sehen sogar die Milchstrasse, sieht super aus. So viel Sterne sieht man von uns aus nicht.

Nahe beim Wasserloch grasen die beiden Hippos, die wir mit den Scheinwerfern gut sehen können. Gleich daneben finden wir den Bigboss der Löwen, der nach wie vor an derselben Stelle wie vor dem Essen liegt und schläft. Er hebt nicht mal den Kopf als wir mit unseren Autos kommen und Krach machen. Wir verfolgen die Spur einer Löwin, die vielleicht auf Jagd ist und treffen auf unzählige Augenpaare (wahrscheinlich Kudus oder Impalas). Ein zweiter Ranger gibt per Funk durch, dass sie abgedreht hat. Das heisst keine nächtliche Huntingjagt, welche wir beobachen können.

Müde, zufrieden, durchgefroren und mit vielen Eindrücken machen wir uns auf den Heimweg.